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Alle Rechte vorbehalten | Thomas Rist
In dem Buch "Auf den Spuren des Wälderdackels" geht es um authentische Forschungen über einen bodenständigen Jagdhundeschlag aus erster Hand von Thomas Rist ("Vater des Wälderdackels").
Preis: 35,90 € einschließlich Versand
In der Broschüre "Der Wälderdackel" geht es u.a. um fachliche, züchterische Inhalte und Inspirationen für den Verein Schwarzwälder Bracke e.V. hinsichtlich der weiterführenden Zucht.
Preis: 22,90 € einschließlich Versand
Am 18.02.1998 - also ziemlich genau vor 20 Jahren - wurde der Verein Schwarzwälderbracke (Wälderdackel) gegründet. Eine eher bescheidene Zuchtordnung ebnete den Weg zur Durchführung gezielter Zuchtmaßnahmen. Nach dem „Zufallsprinzip“ lässt sich eine Hunderasse nicht aufbauen. Denn das Ausüben der Zucht ist eine äußerst sensible, fachlich anspruchsvolle Angelegenheit und heißt zugleich, in Generationen zu denken.
Zwei Jahrzehnte Vereinszucht sind deshalb Anlass genug, den gegenwärtigen Stand der Zucht näher zu betrachten, Schwachstellen und Schwerpunkte zu analysieren und darüber hinaus Visionen aufzuzeigen.
Genetische Vielfalt:
Der Wälderdackel ist heute eine moderne, tierschutzkonforme Rasse entsprechend dem Typus eines Mischlings. Warum ist das so, könnte die Frage hierzu lauten!?
Die Antwort lässt sich mitunter so begründen: Die Zucht des Wälderdackels orientiert sich an natürlichen Prozessen. Entsprechend der Zuchtordnung wird u.a. die genetische Vielfalt = Heterosis (keine Engzucht, offenes Zuchtbuch) gefördert. Schönheitszuchten, eine übertriebene Leistungszucht und rein auf den Gewinn orientierte Zuchtmethoden werden abgelehnt. Zu Beginn des Zuchtaufbaus habe ich darauf geachtet, dass kein „genetischer Flaschenhals“ entsteht. Entsprechend flexibel wurde der Standard aufgestellt.
Der Wälderdackel ist ein ursprünglicher, vielseitiger und zuverlässiger Jagdgebrauchshund. Zu seinen besonderen Fähigkeiten zählt der Geruchssinn und seine vorzüglichen, angewölften Spur-, Fährtenlauteigenschaften. Diese „Naturanlagen“ wurden über viele Jahrzehnte über die Zucht genetisch fixiert. Häufiges trainieren und üben an gesundem Wild ist meist nicht erforderlich.
Dank dieser Eigenschaften eignet sich der Wälderdackel bestens für den Einsatz auf Bewegungsjagden. Durch seine präzise, eher langsame und laute Spur-, Fährtenarbeit, kann der Wälderdackel das Wild nicht reißen; dieses hat genügend Zeit, ohne großen Stress zu flüchten, auszuweichen und sich wieder zu verstecken. Aus ethischen Gründen gesehen ist dem Jäger, nicht wie bei gehetztem Wild, ein deutlich besseres Ansprechen (Einordnung, Erkennen) des anwechselnden Wildes möglich. Das gilt auch für die Schussabgabe. Dank seines vorzüglichen Geruchsinnes und seiner jagdlichen Dynamik kann der Wälderdackel auch als Nachsuchehund (Suchen von verletztem Wild) eingesetzt werden.
Das heutige Rassebild (Exterieur) des Wälderdackels entspricht im Wesentlichen dem Ursprungstyp (drei Schläge) des Wälderdackels, wie ich ihn in den 1980- Jahren als lokalen Hundeschlag in den Regionen des Schwarzwaldes vorgefunden habe.
Zur Erhaltung seiner genetischen Vielfalt ist ein nachhaltig großer Genpool (Heterosis), mitunter durch Einkreuzen nah verwandter Rassen und Gebrauchsschläge, notwendig.
Zur Wahrung der Mutterlinien und rassespezifischen Eigenschaften des Wälderdackels sind Rückkreuzungen nicht minder wichtig und unerlässlich (siehe Zuchtordnung Ziffer 1.1). In einer ausgewogenen Kombination beider Zuchtvarianten werden seine jagdlichen Anlagen, sein Wesen, seine Intelligenz und seine Gesundheit langfristig und zugleich positiv im Erbgefüge gesichert.
Diesen Weg der Zucht habe ich von Anfang an bei dem Projekt Wälderdackel praktiziert und über Generationen ausgebaut.
Es ist und wäre durchaus möglich, ja sogar bequemer gewesen, den Wälderdackel über einen mittelfristigen Zeitraum, innerhalb der Linien reinrassig zu züchten und damit stärker zu typisieren; allerdings mit nicht auszudenkenden, irreparablen und gesundheitlichen Folgen. Natürlich musste ich Kompromisse eingehen und Korrekturen vornehmen.
Der Verein Schwarzwälder Bracke (Wälderdackel) hebt sich heute von der Masse anderer Zuchtvereine ab und bietet zugleich eine interessante, tierschutzgerechte Hundezucht für den jagdlichen Gebrauch an.
Gesundheit
Durch eine möglichst große, genetische Vielfalt erfährt der Wälderdackel als kleine, isolierte Rasse die besten genetischen Voraussetzungen, den Fortbestand seiner Population auf Dauer zu sichern und zu verbessern. Um der Inzuchtdrift natürlichen Ursprungs entgegenzuwirken, müssen Einkreuzungen in einer Zuchtphase von acht- zehn Jahren öfters und mit System vorgenommen werden. Einmaliges Auskreuzen mit Fremdblut erzielt nach meinen Erfahrungen kein dauerhaftes und respektables Ergebnis.
Keinesfalls darf die Nachzucht aus solchen heterozygoten Auskreuzungen bei den anschließenden Zuchtmaßnahmen zu einseitig selektiert werden. Auch das Rückkreuzen in die direkte Mutterlinie macht wenig Sinn, denn die Zielsetzung einer nachhaltigen, genetischen Vielfalt wäre schnell wieder zerstört.
Innerhalb des Zuchtbestandes gibt es bislang keinen “Flächenbrand“ von Krankheiten zu verzeichnen. Eigenständige Erbkrankheiten kommen erfreulicherweise nicht vor. Dennoch sind, wenngleich in sehr geringer Zahl, bei Hunden aus dem Zuchtbestand Krankheiten aufgetreten. Dies lässt sich aus meiner Sicht auch zukünftig nicht gänzlich verhindern. Zum Schutze des Zuchtbestandes muss diesen Dingen sehr sorgfältig nachgegangen werden, damit sich genetisch bedingte Erbkrankheiten nicht „einschleichen“ können.
Unsere Hunde werden vielfach alt. Die Leistungen der Sinnesorgane, die körperliche Leistungsfähigkeit und die Gesundheit der Zähne, bleiben häufig bis in das hohe Alter erhalten. Die Welpen kommen auf natürliche Weise zur Welt, was bei vielen Hunderassen oft nicht mehr der Fall ist. Inzuchtdepressionen sind nicht festzustellen.
Hierbei ist anzumerken, dass ich die Zucht bislang ohne technische Hilfestellungen (elektronische Zuchtprogramme, genetische Datenbank etc.) ausgerichtet habe.
Standardgerechte Hunde mit einem hohen Genpool verdienen eine besonders hohe Zuchtwertschätzung. Wertvoll ist der gesunde Hund.
Selbstverständlich können auch Mischlinge krank werden. Dennoch belegen wissenschaftliche Studien, dass diese deutlich weniger krankheitsanfällig sind als Hunde aus Engzuchten und „Rassenwahn“.
Aber auch das „System Mischlingszucht“ ist nicht unerschöpflich und hat durchaus seine Tücken! Bei praktizierter Generationenzucht müssen die Blutlinien des Wälderdackels, wie zuvor beschrieben, genetisch reaktiviert und zugleich nachhaltig aufgefrischt werden.
Zugleich ist eine solche Zuchtform nicht minder anspruchsvoll als das Züchten anderer Hunderassen auf Reinrassigkeit.
Deckrüden und Hündinnen sollten maximal dreimal für die Zucht eingesetzt werden, wobei verwandtschaftliche Zusammenhänge innerhalb der Linien mit zu berücksichtigen sind (siehe Zuchtordnung Ziffer 1.1 und 2). Wiederholungspaarungen sind zu vermeiden.
Weniger ist mehr und alles braucht seine Zeit. Die Zucht muss sich schwerpunktmäßig auf die Gesundheit der Hunde konzentrieren. Optimale genetische Voraussetzungen sind hierfür notwendig. Diese sind zugleich das Fundament aller weiteren Bestrebungen, insbesondere dafür, die Leistungsfähigkeit einer Hunderasse zu erhalten.
Von einheitlichen Hundebildern sollten sich aktive und zugleich werdende Züchter unseres Vereins lösen. Dies heißt aber nicht, dass man bei einer auf Heterosis ausgerichteten Zucht, keine schönen und dem Rassestandard entsprechende Hunde züchten kann.
Besuchen Sie unsere Zuchtschau oder Homepage, und schauen Sie sich die Hunde genau an. Der Wälderdackel besticht durch seine natürliche Schönheit in unterschiedlichen Schlägen und durch seine Ausstrahlung. Mitunter deshalb erfährt er immer mehr Aufmerksamkeit in Jägerkreisen.
Jagdlicher Gebrauch
Auch hier bietet der Zuchtbestand beste Voraussetzungen, denn all unsere Zuchthunde standen und stehen bis heute im jagdlichen Einsatz. Viele Ahnen bestehender Zuchtlinien absolvierten nie eine Prüfung. Das ist teilweise auch heute noch bei einigen wenigen Zuchthunden der Fall. Dennoch sind und waren es exzellente Jagdgebrauchshunde, manche wurden sogar zu Legenden.
Die aktuellen, sehr sorgfältig ausgearbeiteten Prüfungsmodelle sind deshalb schwerpunktmäßig auf den jagdlichen Gebrauch ausgerichtet, und es geht primär nicht um „Spitzenhunde“ und Siegerpunkte. Darüber hinaus arbeitet der Verein in all seinen Statuten mit vielen Sollregelungen und keinesfalls maßregelnd!
Natürlich kommt es vor, dass Hund und Führer eine Prüfung nicht bestehen oder es gibt Ausschlüsse bei der Zucht. Man kann dann von „natürlicher Selektion“ sprechen. Das heißt aber noch lange nicht, dass der betroffene Hund für den Führer wertlos ist.
Bestrebungen des Vereins sind, dass alle Zuchthunde über eine bestandende Anlagenprüfung verfügen, siehe Ziffer 2 der Zuchtordnung. Denn hier werden die angewölften Eigenschaften geprüft, wie Spurlaut und Spurarbeit am nicht sichtigen Hasen mit Sicherstellung der Schussfestigkeit.
Der Verein bietet seinen Mitgliedern zum Nachweis dieser jagdlichen Anlagen einige gute Niederwildreviere an. Machen sie davon Gebrauch. Das ist eine eindringliche Bitte von mir!
Zuchtgeeignete Hunde mit bestandener Anlagenprüfung haben grundsätzlich Vorrang bei den Zuchtplanungen des Vereins, soweit dies innerhalb der Linienführung möglich ist.
Wesen
Abschließend möchte ich als Kenner und Züchter der Rasse Schwarzwälder Bracke (Wälderdackel) auf das Wesen etwas intensiver eingehen. Denn als Käufer/ Interessent sollte man in groben Zügen wissen, was mit dem Kauf eines Welpen auf einen zukommt oder zukommen kann. Nachstehende Ausführungen sollen dazu beitragen, den Wälderdackel besser zu verstehen und kennenzulernen.
Der Wälderdackel ist sehr intelligent, mutig und zugleich vorsichtig, anhänglich, sensibel, treu und wachsam. Er liebt seine Familie, ordnet sich in diese ein und ist auch dazu bereit, sie zu verteidigen. Fremden gegenüber ist er oft misstrauisch.
In Verbindung mit seiner Wachsamkeit (er wurde auf den Schwarzwaldhöfen auch als Hof-, Wachhund verwendet) und durch den genetisch ausgeprägten Spur-, Fährtenlaut, kann der Belltrieb im häuslichen Umfeld auch etwas stärker sein und sich weiter entwickeln. Dies sollte man im Auge behalten und wenn erforderlich, darauf einwirken und korrigieren. Manche Hunde bleiben nicht gerne alleine. Auch das sollte man innerhalb der Familie berücksichtigen und erzieherisch verträglich regeln.
Der Wälderdackel entscheidet gerne selbstständig und man muss ihn dabei gelegentlich korrigieren. Dies hängt mit seiner jagdlichen Verwendung zusammen. So ist beim Stöbern, häufig in fremden, unzugänglichen Jagdgebieten, Eigenständigkeit und selbstständiges Handeln der Hunde erforderlich. Dies ist zugleich der Schlüssel zum jagdlichen Erfolg.
So früh wie möglich sollte man die Hunde zur Ruhe und Besonnenheit erziehen und bei der weiteren Ausbildung äußerst konsequent sein. Die Hunde sind intelligent genug, vieles zu umgehen und auszureizen.
Unkontrolliertes und zu frühes Jagen ist zu vermeiden. Anzustreben ist eine solide Grundausbildung, ausgerichtet auf den Gehorsam und auf eine enge Führerbindung. Die jagdlichen Anlagen schlummern in den Genen und entwickeln sich schneller, als man denkt.
Auch einen „aufgedrehten und zappeligen Welpen“ kann man mit etwas Geduld und fachlichen Kenntnissen zu einem brauchbaren und zuverlässigen Jagdhund ausbilden. Die meisten Fehler entstehen bereits in den Anfängen der Erziehung und darüber hinaus während der Abrichtung mangels fachlicher Kompetenz und mangelnder Konsequenz!
Auf der Jagd ist der Wälderdackel scharfsinnig und passioniert. Er ist sehr robust, ausdauernd (Laufhund), körperlich belastbar und ein treuer Jagdgefährde.
Die kontrollierte Wildschärfe ist meist gut oder sehr gut ausgeprägt (auch auf Schwarzwild). Die Hunde verfügen über einen ausgeprägten Orientierungssinn und sind deshalb geradezu prädestiniert für die Stöberarbeit. In aller Regel jagen sie führerbezogen und nicht zu lang. Der Wälderdackel gehört ausschließlich in Jäger- und jagdliche Hundeführerhände.
Sein Sozialverhalten ist sehr gut. Um dieses nachhaltig zu fördern, empfehle ich den Besitzern, mit Ihren Welpen eine fachlich gut ausgerichtete Hundeschule zu besuchen. Denn dort wird durch den Kontakt zu anderen Welpen und Hunderassen die weitere Entwicklung optimal gefördert. Darüber hinaus kann man von den Trainern vielfach gute Anleitungen und Tipps bekommen.
Thomas Rist
Kenzingen, den 25.09.2018
(diese fachlichen Ausführungen sind urheberrechtlich geschützt)
Historie
Bodenständiger, nicht zu großer und schwerer Jagdhund, welcher vornehmlich zum Stöbern auf alle vorkommenden Wildarten in den Regionen des Schwarzwaldes verwendet wurde (laute Jagd). Ähnliche Hunde waren im 18. und 19. Jahrhundert auch in Schwaben (regional Kaiserhunde genannt), entlang den Ufern des Oberrheins (Quelle: S. 4, 5, 7, 50, 51 Buch von Thomas Rist „Auf den Spuren des Wälderdackels“), in der Ostschweiz und in Tirol (Alpenländische-, Tirolerbracken) unter der Bezeichnung Wildbodenhunde bekannt (Quelle: Hans Räber Enzyklopädie der Jagdhunde).
< Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Bestrebungen, diese sogenannten Wildbodenhunde als eigenständige Rasse zu festigen. Es kam zu Einträgen in das Schweizer Hundestammbuch. Das Rassebild war aber derart uneinheitlich, sodass man die Zuchtziele wieder aufgegeben hat >. Quelle: Enzyklopädie der Jagdhunde von Hans Räber
Die Schwarzwaldhunde stehen in sehr enger Verwandtschaft zu den Dachs- und Wildbodenhunden. Darüber hinaus (Ergebnisse der weitergeführten Zucht) bestehen genetische Verbindungen zu eigenständigen, historischen, alemannischen Rassen wie Deutscher Jagdhund= Canis sagax (heute u.a. Brandelbracken) ; Alemanischer Leithund= Canis Ductor (heute u.a. Leithunde). Die Existenz der Schwarzwaldhunde lässt sich bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Aus dem Archiv Rist gibt es eindeutige Belege dafür, dass vornehmlich die Bauernjäger des Schwarzwaldes mit dackel-, bracken-, pinscherähnlichen Hunden jagten und diese über Generationen hinweg spur-, fährtenlaut züchteten.
Die Einflüsse keltischer Bracken (französische, italienische und englische Laufhunde) sind in den ursprünglichen und heutigen Zuchtstämmen eher von geringer Bedeutung. Das Erscheinungsbild dieser Jagdhundefamilien weicht mehrheitlich von den Schwarzwaldhunden ab (u.a. längere Lefzen, Behänge häufig schmal, lang, tief und hinten angesetzt). Auch der „Jagdlaut“ auf der warmen Wildfährte unterscheidet sich durch das sogenannte „Heulen“ (Jagdlaut= Rassezuordung Bracco celticus). Dieses Jagdgeläut kennt man bei den Schwarzwaldbracken (Wälderdackel) nicht! Historische sowie neuzeitliche Hundekynologen berichten aber auch darüber, dass in den Adern aller westlichen Bracken-, Laufhunde, keltisches Jagdhundeblut zu finden ist (Hegusier, Segusier).
Anfangs der 1990 Jahren wurde der Hundebestand von Thomas Rist im Schwarzwald erfasst und die Zucht mit gleichgesinnten Hundefreunden neu belebt. Der Zuchtaufbau war nicht einfach, da nur noch wenige Ursprungshunde dieses lokalen Hundeschlages vorhanden waren.
Am 14.02.1998 erfolgte dann die Gründung des Vereins Schwarzwälder Bracke (Wälderdackel) im Glottertal durch 13 Gründungsmitglieder.
Allgemeine Erscheinung und Wesen
Jagdhund mit robustem, nicht zu langem Körperbau, entsprechend fester Muskulatur und Behaarung. Mittelstarker Kopf bei klugem Gesichtsausdruck. Die Schulterhöhe soll nicht unter 28 und nicht über 40 cm betragen. Die Hunde können in drei Schläge unterteilt werden: klein-, mittel-, höher gebaut!
Die Vorderläufe sind sowohl gerade gestellt, als auch mäßig gebogen. Gleiches gilt für die Handgelenke, wobei diese bei dem kleinen und mittleren Schlag eher verdickt und nach außen oder innen hin, verdreht sind (Wurf).
Rute in ruhigem Gang abwärts, bei der Suche nach oben getragen. Rutenende dabei häufig in Halbmondstellung. Sein angenehmes, anhängliches und sozialorientiertes Wesen machen ihn zu einem zuverlässigen und treuen Jagdbegleiter.
1.Kopf
Der Kopf ist mittelgroß, das Hinterhaupt mäßig breit, meist flach aber gelegentlich auch steil abfallend (Höcker). Nasenrücken gerade, Stirnabsatz überwiegend flach ansteigend. Die Schnauze nach vorne hin häufig verschmälernd. Im Bereich des Fangs befinden sich meist Tasthaare, an den Wangen auch Warzen. Der Oberkopf ist nur wenig breiter als die in den Fang verlaufende, nicht scharf hervortretende Backenpartie. Lefzen sind gut ausgebildet, jedoch nicht zu lang bei gutem Verschluss des Ober- und Unterkiefers.
Die Augen sind häufig kirschstein-, mandelförmig, eher klein bis mittelgroß. Sie sind überwiegend von mittel-, dunkelbrauner Farbe, klar und mit treuem Ausdruck. Es kommen aber auch andere Farbtöne (grün-, blaugrau) vor. Die Augen befinden sich im unteren Bereich der Stirn und sind nicht ganz waagrecht gestellt. Der Glaskörper ist gut in die Augenhöhle eingebettet und sollte nicht zu groß (offenes Auge) oder zu klein sein. Die Augenbrauen sind gut ausgebildet.
Die Behänge sind überwiegend von mittlerer Größe und Länge, eher hoch angesetzt und nach unten hin meist schmäler werdend (V-förmig). Sie sind gelegentlich auch leicht in sich verdreht (faltig). Charakteristisch oder auch als eine charismatische Besonderheit dieses Jagdhundes anzusehen ist (Mimik), dass die Behänge sowohl in der Ruhe als auch in der Bewegung häufig umgeklappt werden (genetische Veranlagung). Der Nasenflügel/ Spiegel ist überwiegend dunkel, bei hellen Typen auch fleischfarben.
2.Hals
Mäßig lang, kräftig und zur Brust hin häufig erweiternd.
3.Gebiss
Vollständiges (meist 42 Zähne), kräftiges, gut schließendes Scherengebiss.
4.Rücken
Der Rücken ist von mittlerer Länge, hinter den Schultern vielfach leicht eingesenkt und sollte möglichst gerade sein. Hinterhand leicht abfallend oder leicht überbaut. Die Nierenpartie ist kräftig entwickelt.
5.Brust und Bauch
Brust und Bauch werden von den Läufen gut unterstützt und sollten nicht zu tief zwischen diesen hängen. Die Brust ist mittelmäßig breit, häufig mit markantem Brustkern (genetische Veranlagung). Der Rippenkorb ist lang, die Rippen häufig sichtbar. Der Bauch ist in Richtung Hinterhand etwas aufgezogen. An der Bauchunterseite kommen sowohl weiße als auch fleischfarbene Pigmentflecken vor.
6. Rute
Hoch angesetzt, nicht zu lang. Der Rutenansatz verläuft ohne scharfen Winkel in das Rückgrat. An der Wurzel ist sie deutlich stärker, an der Unterseite häufig bürstig und endet bei mittlerer Länge. Bei den eher wenig vertretenen Langhaartypen auch mit gut ausgebildeter Fahne.
7.Vorderläufe und Schultern
Die Vorderläufe sind gut und gleichmäßig entwickelt, trocken, derbknochig, muskulös und sehnig. Entsprechend den vorkommenden Schlägen sind die Vorderläufe sowohl gerade als auch mäßig gebogen. Extrem kurzläufige und krummbeinige Vertreter (Bassettypen) gehören nicht zu den Zielen der Zucht!
Die Schultern sind von vorne her gesehen anliegend, von hinten gesehen auch leicht abstehend. Sie sollten allerdings nicht zu stark nach außen drehen.
8. Hinterläufe
Die Keulen sind von starker, hervortretender Muskulatur und sowohl von der Seite als auch von hinten her gesehen gerade gestellt. Die Hinterhand ist deutlich stärker ausgebildet als bei Teckeln. Im Verhältnis zum Gesamtkörper erscheinen die Hinterläufe länger als die Vorderläufe.
9. Pfoten
Die Pfoten sind meist derb geformt mit gut geschlossenen Zehen. Diese sind nach vorne gerichtet, die Krallen sind kräftig gewölbt. Der Fußauftritt sollte sich über den gesamten Ballen erstrecken (keine „Zehengänger“).
10. Behaarung
Gute und dichte Behaarung am ganzen Körper, auch an der Unterseite desselben. Das Haar ist überwiegend kurz, griffig und glänzend. Innerhalb der Schläge kommen gelegentlich auch Hunde mit längerem, stockhaarigem und rauem Haarkleid hervor. Bei den Hunden mit längerem Haar sind die Deckhaare an den Schenkeln (Höschen), an den Behängen und an der Rute, länger gewachsen (Fahnen).
11. Farbe
Häufig schwarz mit braungelben Brand an Brust, Beinen und im Gesicht. Beidseits über den Augen findet sich häufig ein rundlich, bräunlich-gelber Fleck (Vieräugel). Auch die Lippen und Wangen sind vielfach bräunlich-gelb gefärbt.
Regional gibt es auch Rot-, Braun- und Mischfarbschläge aus diesen Farben. Der Brackenstern ist überwiegend ausgebildet. Die weißen Flecken haben eine genetische Bedeutung (Weiserpunkte) und stellen eine Verbindung zu historischen Jagdhunderassen dar. Sie können sich über den gesamten Körper erstrecken, vornehmlich aber auf Gesicht (Zügel), Brust (Krawatte), Nacken (Stern), Pfoten (Socken), Zehen und Rutenspitze (Zündschnur).
12. Geschlechtsteile
Rüden müssen zwei sichtlich, normale, gut in Skrotum liegende Hoden haben.
Der Standard und die Nachforschungen zu diesem Jagdhund wurden von Thomas Rist zusammengestellt und sind urheberrechtlich geschützt. Sie werden dem Verein, zum Erhalt und zur Förderung dieser Lokalrasse, als züchterische Grundlage zur Verfügung gestellt!