Jagd

Inhalte von telefonischen Beratungen und Seminaren:

Kann ich als jagdinteressierte Person den Anforderungen in einem Jagdrevier gerecht werden?


Praktische Gestaltung und Aufbau eines Jagdreviers
Was kommt auf mich nach dem Ablegen der Jägerprüfung zu?

Bestandsregulierung von Wildtieren
Beratung von Jagdgenossenschaften und Kommunen

Schwerpunkt: Jagdverpachtungen und Wildschadensprävention

Telefonische Beratung

Gerne stehe ich Ihnen für eine telefonische Beratung zur Verfügung.


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Seminare

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Blogartikel

Das Waidwerk

Das Waidwerk, im Sprachgebrauch auch unter den Begriffen Jagd oder Jägerei bekannt, durchlebte in seiner Jahrhundert alten Tradition viele Höhen und Tiefen. Nach dem geltenden Gesetz ist das Jagdausübungsrecht an den Grund und Boden der Grundstückseigentümer gebunden.


Das war nicht immer so. Noch vor einigen hundert Jahren beanspruchten mehrheitlich Adelsgeschlechter und auch Klöster das Privileg Jagd für sich. 


Diese wurde nach gesellschaftlichen Schichten in eine niedere Jagd für einfache Jäger (Niederwild, wie Ente, Fasan…) und in eine hohe Jagd für den Adelsstand (Hochwild, wie Hirsch, Gemse….) unterteilt.

In der Nationalsozialistischen Zeitepoche kam es zu jagdrechtlichen Spaltungen, Enteignungen und Reglementierungen.


Die Jagd auf Wildtiere wird heute von der meist nicht jagenden Bevölkerung kritisch betrachtet und stößt mitunter auf Ablehnung und Unverständnis.

Nach meiner Auffassung ist dies nicht ganz unbegründet. Jagd als Statussymbol, Trophäenzucht und überhöhte Wilddichten, tragen mit dazu bei. 


Revolution Technik im 21. Jahrhundert


Technische Hilfsmittel, wie Nachsichtgeräte, Schalldämpfer, Überwachungskameras und Drohnen, beeinflussen das Jagdgeschehen immens!  Einst galt noch der Grundsatz: Die Nacht gehört dem Wild! Doch modernste Zieloptiken und künstliche Lichtquellen sprechen eine andere Sprache.

Darüber hinaus zielen ein strammes Zeitmanagement, ein Revierplaner im Einklang mit modernster Technik auf den schnellkalkulierten, jagdlichen Erfolg. Zeit ist Geld...

Dennoch ist es den Jägerinnen und Jägern in Deutschland bis heute nicht gelungen, die überhöhten Schwarzwildbestände deutlich zu reduzieren. Vielerorts kochen die Jäger (innen) Ihre eigenen „Süppchen“, und es fehlt an abgestimmten, gemeinsamen Bejagungsstrategien. Das trifft sowohl auf staatliche als auch auf private Reviere zu! Die Bevölkerung erhält darüber nur sehr wenige oder keine Informationen.


Nach meinen jahrzehntelangen, jagdpraktischen Erfahrungen können Wildtierbestände auch heute noch mittels natürlichen Jagdmethoden effektiv bejagt und reguliert werden.


Der Schlüssel zum Erfolg liegt mitunter darin, den jagdbaren Wildtieren ein Maximum an Ruhe zu gewähren, übermäßigen Jagddruck zu vermeiden und Respekt aufzubringen (Ethik).


Deshalb bin ich bis heute der natürlichen Jagd treu geblieben, und die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen.

 

Das Jagdrevier

Alle Reviereinrichtungen sollten nach den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten gebaut und zugleich mit etwas Gespür für geeignete Standorte im Jagdrevier platziert werden. Eine natürliche, solide Bauweise mit einer optimalen Anpassung an vielfach unterschiedliche Landschaften fördert den Zuspruch all der Menschen, welche mit dem Waidwerk nicht direkt verbunden sind.


Mein Grundsatz lautet: „Weniger ist oft mehr“


In reinen Feldrevieren wird man ohne höhere Kanzeln nicht gänzlich auskommen. Überdimensionierte Hochsitze und Kanzeln („Wachtürme“) müssen jedoch nicht zwingend sein. Alternativ gibt es deutlich weniger auffällige, zielführende und ansprechendere Jagdeinrichtungen.

Allein der Hochsitz oder die Kanzel ist kein Garant für den jagdlichen Erfolg. Sehr viel bedeutender ist der geeignete Standort!


Zu berücksichtigen sind die Wildwechsel, die geographische Lage (Nord, Ost…) und die Windbewegungen.

Primär gilt „Das Gesetz der Örtlichkeit“!


Entsprechend den Jahreszeiten zeigt sich das jagdbare Wild an sehr  unterschiedlichen Stellen im Revier. Besonders in den Randzonen stark befahrener Straßen fühlt es sich vor Menschen und Hunden sicher und wird  häufig selbst zum Opfer von Verkehrsunfällen. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Unfallwild in Deutschland ist beträchtlich! Zugleich werden Menschen schwer verletzt oder versterben durch die Kollision. 

Insoweit macht es Sinn, gerade in diesen „Unfallrisikogebieten“ jagdliche Einrichtungen zu erstellen. Sie sollten möglichst unauffällig und an die Windrichtungen angepasst (Austreten des Wildes) sein.


Oberstes Gebot ist ein absolut sicherer Kugelfang!


Besonders zu Beginn der Frühjahr und Herbstjagd sollte man in den unfallträchtigen Bereichen die Jagd intensivieren (Schwerpunktbejagung).

Alle jagdlichen Einrichtungen werden mit Dächern versehen und aus wetterfestem Holz gebaut. An vielen Stellen des Reviers können unauffällige Jagdschirme…


Wildtierbestände

In der modernen Wald- und Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts sind einige Wildtierbestände stark angestiegen.

Die Waldfläche in Deutschland ist heute größer als noch vor einigen hundert Jahren. Die Dreifelder - Landwirtschaft wurde durch eine intensive und großflächige Landwirtschaft abgelöst. Es entstanden bundesweit Monokulturen, bestehend u.a. aus Mais, Getreide und Raps.


Besonders Rehe und Wildschweine haben sich an diese moderne Nutzungsform in den Bereichen der Wald- und Landwirtschaft angepasst.


Sie werden deshalb auch als Kulturfolger bezeichnet!


Mittels Abschusszielvorgaben in Zusammenarbeit mit Jagdgenossenschaften, -pächtern (RobA) und auch durch behördlich festgelegte Abschusspläne, werden die Rehwildbestände von den Jäger*innen reguliert. Entsprechend dem Gesetzestext des Bundesjagdgesetzes sind diese dazu verpflichtet, für einen in der Land-, Forstwirtschaft angepassten und gesunden Wildbestand zu sorgen.


Für Wildschweine gibt es keine Abschusspläne und Zielvorgaben zur Bestandsregulierung. Die Abschüsse orientieren sich lediglich an den gesetzlichen Jagd- und Schonzeiten (Muttertierschutz).

Durch ein hohe Population an Wildtieren steigt auch das Risiko von Krankheiten und Seuchen. Bei den Wildschweinen ist gegenwärtig die afrikanische Schweinpest (ASP) ein großes Problem.

Viele Hausschweinbestände erkrankten an dem Virus tödlich oder mussten aus Gründen des Infektionsschutzes „gekeult“ werden. Der Verlauf dieser hoch ansteckenden Viruskrankheit ist in aller Regel tödlich…


Jagdgenossenschaften, Jagdvergabe

und Wildschäden (Prävention)

Seit Jahrhunderten hat sich das Waidwerk mit all seinen Facetten stets verändert. Insbesondere im 20. und im 21. Jahrhundert kam es zu sehr einschneidenden land- und forstwirtschaftlichen Veränderungen.

Gleichermaßen und zugleich unaufhaltsam entwickelten sich neueste Technologien in fast allen Wirtschaftszweigen. Auch der Bereich Jagd wurde davon erfasst!


Wärmebildkameras, Nachtsichtgeräte, Restlichtverstärker für Zielfernrohre und Schalldämpfer gehören heute zur Standardausrüstung der meisten Jäger*innen unterschiedlichster Generationen. Dennoch konnten die Schwarzwildbestände in Deutschland bislang nicht reduziert werden.

Das Gegenteil ist der Fall!


Die zunehmenden Wildschäden (Prävention) mit ihren vielschichtigen Auswirkungen auf bestehende Jagdpachtverhältnisse führen nicht selten zu einer Dauerbelastung unter Jägern, Förstern und Grundstückseigentümern (Landwirten). Eine nachhaltige, erfolgreiche Jagd-, Wildbewirtschaftung endet nicht an der Jagdgrenze.


Das Wild kennt diese von Menschen „künstlich“ festgelegten Grenzen nicht!

Leider und vielfach ist es immer noch so, dass Jagdgenossenschaften, Eigenjagdbesitzer und Kommunen ihre Jagdflächen an meistbietende Interessenten verpachten. Es wird dabei unterschätzt, dass die Jagdbewirtschaftung wildbiologisch weitreichend und komplex ist.


Insoweit sollte bei den Jagdpachtverhältnissen darauf geachtet werden, dass Jagdpächter*innen über entsprechende Fachkenntnisse verfügen.

Allein der Inhalt des Geldbeutels sagt darüber nichts aus!


Oft wird in den Jagdbetrieben nach eigenen, ideologischen Ansichten gehandelt. Insbesondere bei dem Betreiben von Kirrungen, Ablenkungs-, Notzeitfütterungen gibt es immer wieder Verstöße, und die gesetzlichen Regelungen werden ignoriert.


Auch fehlt es vielfach an gemeinsamen, lösungsorientierten Jagdstrategien, z.B. bei der Bestandsregulierung des Schwarzwildes (u.a. Bewegungsjagden). 


Anhand von jahrzehntelangen, jagdpraktischen Erfahrungen als Jagdaufseher, Hundeführer (Buchautor), Jagdpächter, Nebenerwerbslandwirt und in der selbstständigen Wildvermarktung, kann ich fundierte, fachliche Hilfestellung leisten und darüber hinaus pragmatische Lösungswege aufzeigen.


Folgende Themenfelder stehen hierbei im Vordergrund:

  1. Allgemeine Beratungen in Jagdpachtangelegenheiten wie Ausschreibeverfahren, Bewerberauswahl, Pachtdauer, Gestaltung der Jagdreviere (Pirschbezirke) unter Abwägung von wildbiologischen und ökonomischen Gesichtspunkten.
  2. Vorgehensweise bei der Festlegung von Schalenwildabschüssen und Abschusszielvorgaben wie bei der Rehwildbejagung ohne behördlichen Abschussplan (RobA).
  3. Anregungen zur Kontaktförderung zwischen Verpächtern, Jagdpächtern*innen, Forstbetrieben (privat, kommunal, staatlich), Jagdgenossenschaften (Grundstücks-, Waldeigentümer, Landwirte) mit dem Ziel, die Kommunikation in jagdlichen Angelegenheiten zu verbessern. 
  4. Aktuelle, jagdrechtliche Informationen. Einflussnahme seitens der Jagdgenossenschaften u.a. bei Regelverstößen im Jagdbetrieb (Kirren, Füttern…).
  5. Wildschäden allgemein. Häufige Ursachen und Prävention. Möglichkeiten und Ideen zur Gestaltung von leistungsfähigen Wildschadensausgleichskassen.
  6. Jagdbetrieb allgemein. Wildbiologische Maßnahmen und deren Einflüsse auf die Forst- und Landwirtschaft.

Wald und Fauna

Ein naturnaher Waldbau fördert maßgeblich die Artenvielfalt. Doch durch meist betriebswirtschaftliche, forstwirtschaftliche Interessen etlicher Waldeigentümer konzentrierte sich der Waldanbau seit Jahrzehnten auf nur wenige Baumsorten (Nutzhölzer), wie Fichte und Kiefer. Riesige Wälder, auch außerhalb von Deutschland, entwickelten sich so zu öden, strukturarmen Monokulturen.


Klimatische Einflüsse (lange Trockenzeiten), mit einer Zunahme invasiver Baumschädlinge (u.a. Borkenkäfer), setzten dem Wald extrem zu. Ganze Waldflächen, meist südlich ausgerichtet, sind heute verschwunden. 


Ein naturnaher Waldbau (Mischwald) ist hingegen deutlich widerstandsfähiger. Er ist zugleich eine wichtige Oase und Lebensquelle für Mensch und Tier. Damit sich ein naturnaher Wald gesund und nachhaltig entwickeln kann, ist eine jagdliche Regulierung der Wildtierbestände, wie Reh-, Rot-, Schwarzwild, meist notwendig.


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